Joachim Gauck über Freiheit, Verantwortung und Zukunft … und das Verhältnis zwischen Politikern und Bürgern

Joachim Gauck war am 8. Juni 2010 bei sommerlichen Temperaturen zu Gast bei den Seeheimern auf der MS La Paloma. Kurz bevor das Schiff zur traditionellen Spargelfahrt auf dem Berliner Wannsee ablegte, hielt Gauck vor rund 600 Zuhörern eine hervorragende Rede. Eine Rede, die zeigt wie geeignet er für das Amt des Bundespräsidenten ist.

Der von SPD und Grünen nominierte Kandidat ist durch sein Amt als  Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik bei der sog. „Gauck-Behörde“ weithin bekannt geworden. Eher unbekannt blieb, dass sich Herr Dr. h.c. Gauck Zeit seines Lebens für die Freiheit einsetzt. Sein Eintreten für freiheitliche Demokratie hat ihm in allen politischen Lagern hohes Ansehen eingebracht.

In seiner Rede erklärt Gauck wie ihm in der Diktatur die Freiheit als Leitstern diente, zeigt aber auf, dass es nicht um maßlose Freiheit, sondern die Freiheit in Verantwortung geht. Ein besonderes Augenmerk legte Gauck auf das Verhältnis zwischen Bürgern und Politikern und wünscht sich, dass dieses Verhältnis von Vertrauen in das gemeinsame Zusammenleben in einem Staat geprägt sein sollte.  Er weist auf die Bürgersehnsucht nach Glaubwürdigkeit und Vertrauen hin, die letztlich von der  Glückssuche aller in einer Gemeinschaft in Frieden und Freiheit getrieben ist.

Aber hören Sie selbst:
http://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio54290.html

Eine Stimme aus den Medien zur Rede von Gauck bei den Seeheimern:

Spiegel Online: „Gauck spricht über die Bedeutung von Vertrauen in der Politik, über alte Weggefährten und natürlich auch über die Freiheit: ‚Egal, wohin ich komme, ich werde immer das zum Thema machen, was als Leitstern über meinem Leben stand – und das ist die Freiheit.‘ Rauschender Applaus.“
Zitat aus dem Artikel „Die glücklichste Partei Deutschlands“
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,699690,00.html

LM

Seeheimer Oberbayern unterstützen Gauck

München. Die SEEHEIMER OBERBAYERN unterstützen die Nominierung von Joachim Gauck als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten und stimmen mit der Erklärung des ehemaligen SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Hans-Jochen Vogel überein:

„Unser Land befindet sich gegenwärtig aus mehreren Gründen in einer besonders schwierigen Situation, deren Bewältigung gemeinsame Anstrengungen aller politischen und gesellschaftlichen Kräfte erfordert. Es hätte daher nahe gelegen, für das Amt des Bundespräsidenten in möglichst breitem Einvernehmen eine Persönlichkeit zu nominieren, die nicht nur einer bestimmten Partei zugeordnet werden kann und deshalb jenseits parteipolitischer Überlegungen allgemeine Anerkennung und Zustimmung findet.

Leider haben sich die Union und die FDP entgegen ursprünglichen Absichtserklärungen dazu nicht bereitgefunden. Daraufhin haben meine Partei und die Partei Bündnis 90/Die Grünen in der Person von Joachim Gauck einen Kandidaten benannt, der diese Voraussetzungen uneingeschränkt erfüllt und auch sonst für das Amt des Bundespräsidenten hervorragend qualifiziert ist. Besonders bedeutsam erscheint dabei, dass er schon in der DDR seine Selbstständigkeit bewahrt und sich für die Bürgerrechte eingesetzt hat. Auch nach der Vereinigung hat er sich als Leiter der nach ihm benannten Behörde und in den letzten Jahren als Vorsitzender der Vereinigung „Gegen Vergessen – für Demokratie“ unermüdlich für das Gemeinwohl engagiert. Diese Leistungen sind übrigens anlässlich seines 70. Geburtstags und der Präsentation seiner Lebenserinnerungen auch von der Bundeskanzlerin in einer sehr persönlichen Gratulationsrede ausdrücklich gewürdigt worden.

Die Bundesversammlung verfügt deshalb dank des gemeinsamen Vorschlags von SPD und Bündnis 90/Die Grünen in seiner Person über eine Alternative, die alle Wahlmänner und Wahlfrauen ohne Rücksicht auf ihre Parteizugehörigkeit ernsthaft erwägen sollten. Immerhin könnten sie durch die Wahl von Joachim Gauck ein Zeichen dafür geben, dass in bestimmten Situationen die Parteiinteressen hinter dem Gemeinwohl zurückzustehen haben.“